Sonntag, 10. Januar 2010

Computerlogbuch der Enterprise, Sternzeit Sternzeit: 41986,0 - Commander Satorare

Nachdem der Weihnachtsmann die komplette TNG gebracht hat, haben wir in den letzten Tagen immer mal wieder ein paar Folgen geguckt... gerade sind wir mit der 1. Staffel fertig geworden. Die hatte irgendwie noch ein wenig den improvisierten Pappkulissen-Charme von TOS (wobei ich sagen muß, daß ich TOS auch abgöttisch liebe... vielleicht gerade deswegen... auch wenn Kirks Schürzenjägerei und Scottys ewige maßlose Übertreibungen auf Dauer etwas nervig wurden und ein Teil der Drehbücher wirklich beschissen war... aber das gilt auch für einige TNG-Folgen... Spock ist allerdings genial... Data und Picard aber auch). Hm... irgendwie fällt meine Bewertung dieser Geschichte gänzlich anders aus, als die im deutschen Star Trek Index. Die ganze Geschichte mit der neutralen Zone diente eigentlich nur dazu, die Romulaner wieder ins Spiel zu bringen und ein bißchen neugierig zu machen... fand ich fast ein bißchen hingezwungen, vielleicht weil's hinter der Komik des zweiten Handlungsstrangs irgendwie verblasst ist. Die 3 Typen waren zwar etwas überzeichnet, aber wirklich zu köstlich... vor allem dieser Finanzmanager-Fuzzi, der auf Golgafrincham sicher Klasse B gewesen wäre. Das ganze gepaart mit der humoresken Dramaturgie der alten TOS-Folgen (Hausfrau kommt zu sich, sieht Worf und fällt wieder in Ohnmacht - witzige Hintergrundmusik und depperte Gesichter - beißender Zynismus)... urkomisch. Daß ich das amüsant finde, mag aber womöglich an meiner Weltanschauung liegen... die der Rezensent im Star Trek Index offenbar nicht teilt bzw. nicht versteht. Ich fand den "plumpen Affront gegenüber den Gewohnheiten des 20. Jahrhunderts" durchaus nicht plump, sondern ungeheuer amüsant, weil ich Rikers Einschätzung voll und ganz teile... diese Gesellschaftsordnung und das Verhalten vieler meiner Zeitgenossen ist in vieler Hinsicht lächerlich, dumm und gefährlich... aber solange das die meisten Leute so akzeptieren, wird es wohl weiter "Hunger und Gier" geben. Angeblich wäre ja der Preis für eine bessere Welt zu hoch, aber das seh ich ganz und gar nicht so. Der einzige Preis ist die Einsicht und der Wille zur Veränderung. Und ich kann mich auch mit Wells' Theorie, die Menschheit würde verblöden sobald sie alle ihre Probleme gelöst hätte (Die Zeitmaschine - ich schweife nur scheinbar ab), nicht anfreunden... es gibt durchaus auch Antrieb ohne Not (bei mir sogar ausschließlich, was mein Problem ist, denn ich bin beinahe ständig in Not O__o). Genau das wollte Picard sagen. Ich bin der Meinung, daß fehlende Bildung eine der größten Gefahren (und eines der größten Verbrechen) dieses Planeten ist. Nur ungebildete Menschen lassen sich manipulieren und sind anfällig für Intoleranz und Fanatismus. Und mit Bildung meine ich nicht nur pures Wissen, sondern vor allem auch Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung. Ethik! Darauf wird ja heutzutage offenbar kein Wert mehr gelegt... mir hat sogar mal ein Student in einem Forum erzählt, daß er nicht an die Uni geht um seine Persönlichkeit zu entwickeln. Aber der war auch happy, daß der Studiengebühren bezahlen durfte... dämlich halt, da kann man nichts machen. Man kommt nicht gegen Betonköpfe an, wenn die sich erstmal verhärtet haben. Sollte ich jemals mit Kindern gesegnet sein, werd ich denen sicher was anderes beibringen... Naja, wahrscheinlich halte ich Picard deshalb auch für den besten Captain... Patrick Stewart hat einfach verstanden, was Autorität und Verantwortung wirklich bedeuten. Genau wie Du, Chou! ^__^ Ich hoffe, ich schaff das auch, wenn's mal soweit ist...

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