Der Morgen begann (nach der obligatorischen Morgenrunde) mit Musiktherapie. Wir sollten und nacheinander Wut, Liebe, Trauer und Freude vorstellen und das vertonen. K-kun neben mir war besonders wütend und seine wilde Trommelei hat mich regelrecht weggeschwemmt und meinen Puls merklich ehöht (fand ich sehr stressig). Die Liebe war leicht, da haben wir alle lieblich geklimpert. Dann kam die Trauer, die sitzt bei uns allen tief. M-san hat angefangen zu weinen und mir wurden auch schon die Augen feucht. Das hat die ganze Gruppe extrem runtergezogen. Die meisten konnten sich bei der darauffolgenden Freude auch gar nicht mehr richtig freuen... aber zumindest ein wenig hatte sich die Stimmung dann wieder verbessert.
Dann fingen schon die Vorbereitungen für's Sommerfest an, aber die Planung war mehr als chaotisch. Ich sollte ja eigentlich das Geschirr holen, hab dann aber mangels Information letztendlich Bänke aufgestellt, Servietten gefaltet und Decken geholt. War egal, jeder hat einfach irgendwas gemacht und dann sind wir auch fertig geworden. Nur wir hatten viel zu wenig Platz... auch wenn der Hauswart gemeint hat, wir werden NIE IM LEBEN 80 Leute... wir hätten noch 2 Tische mehr gebraucht. 40 Patienten, das ganze Pflegeteam und dann noch jede Menge Angehörige, Freunde und Ehemalige und Ruckzuck war alles voll.
A-chan war auch da und wir haben erst gefuttert (wobei die Schlacht an Grill und Buffet mal wieder jeglicher Beschreibung spottete... die sind wirklich wie die Tiere, wenn's ums Essen geht... wenn man da wartet, bis das Gedrängel vorbei ist, kriegt man nichts mehr ab ^^;;). Dann hat die Rhythmus- und Bewegungsgruppe 3 Tänze aufgeführt... sehr improvisiert und sehr witzig und originell, fand ich. Dann haben wir Montagsmaler gespielt, dann gab's noch Musik und dann wurde nochmal getanzt... und dann die kümmerlichen Reste vom Essen auch noch vertilgt. War ganz lustig... Leider konnte ich mich nicht mehr von R-san verabschieden, sie war dann plötzlich schon weg, aber sie wollte nächste Woche nochmal vorbeikommen wegen der Fotos vom Klettern.
Aber wenigstens hab ich es geschafft, A-chan B-kun vorzustellen (und umgekehrt). Ist nur gar nicht so leicht gewesen, weil wir alle 3 keine Smalltalkexperten sind... aber ich hab dann die Konversation auf das Thema Bigband und Musik gelenkt, da hatten sie dann ein bißchen was zu reden. Ansonsten haben wir vereinbart, daß wir in Kontakt bleiben (B-kun hat nur wegen seinem Umzug gerade kein Internet und deshalb noch nicht zurückgemailt, aber es eilt ja auch nicht...). Da A-chan und ich dann von den vielen Leuten total erschöpft waren, sind wir dann gegangen. Jetzt hat er wenigstens die ganzen irren Leute da auch mal kennengelernt. *lol*
Auf dem Heimweg waren wir dann noch im Reformhaus, Karottensaft kaufen (A-chans Arzt hat ihm empfohlen, jeden Tag ein Glas zu trinken). Und ich hab noch meine Lieblingskekse (Sesam-Krokant) mitgenommen.
2 Kommentare:
Tja ich war auch erst vor kurzem in einer Tagesklinik. Da hat man schon krasse Erlebnisse.
Hm ja... aber irgendwie kommen mir die Leute in der Klinik auch "normaler" vor. Wahrscheinlich weil sie offener mit ihren Macken umgehen und rücksichtsvoller miteinander.
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