Freitag, 26. März 2010

Der Grund für den Erfolg des Kapitalismus:

Der Mensch hat lieber die Taube auf dem Dach, als den Spatz in der Hand!

Das kuriose ist, daß man in der westlichen Welt gern mit Humpty Dumpty-Argumenten kommt. Z.B. mit der Behauptung Konkurrenz und Agressivität wären ein Naturgesetz. Denn "Wie wir alle wissen..." und "Wie allgemein bekannt ist...":

„[…] Da hast du Ruhm!“
„Ich weiß nicht, was du mit ‚Ruhm‘ meinst“, sagte Alice.
Humpty Dumpty lächelte verächtlich. „Natürlich nicht – bis ich es dir sage. Ich meinte: Da hast du ein schönes zwingendes Argument!“
„Aber ‚Ruhm‘ heißt doch nicht ‚schönes zwingendes Argument‘“, entgegnete Alice.
„Wenn ich ein Wort verwende“, erwiderte Humpty Dumpty ziemlich geringschätzig, „dann bedeutet es genau, was ich es bedeuten lasse, und nichts anderes.“
„Die Frage ist doch“, sagte Alice, „ob du den Worten einfach so viele verschiedene Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – und das ist alles. […]“

Schon Lewis Carroll hatte diesen Trick durchschaut, aber trotzdem fallen unsere "Eliten" immer noch reihenweise darauf herein.

In dieser Hinsicht ist dieser Artikel hier (inkl. des Interviews, auf das er sich bezieht) ganz interessant. Das belegen schon Versuche mit Babies und Kleinkindern, über die ich schon vor Jahren mal was gelesen hab. Grundlage dieser Versuchsanordnung waren 3 Figuren (sehr abstrahiert, damit sämtlicher Verdacht auf suggestive Beeinflussung ausgeräumt werden konnte). Figur A war in Schwierigkeiten, eine Rampe hinaufzukommen. Figur B half nicht, sondern stieß Figur A nach mühsamen Aufstieg wieder hinunter. Figur C dagegen half Figur A beim Aufstieg. Die Figuren B und C wurden danach den Kindern als Spielzeug angeboten und der Favorit war ganz klar Figur C. Auch im Tierreich kann man beobachten, daß Kooperation durchaus eine sehr erfolgversprechende Strategie ist. Eine kürzlich erschienene Studie (darauf hatte ich hier vor ein paar Tagen schon hingewiesen) belegt, daß die Zahl der Verbrechen umso höher ist, je ungleicher eine Gesellschaft in sozialer Hinsicht ist (weshalb man in Japan und Korea als Frau total sorglos auch noch nachts alleine U-Bahn fahren oder durch die Stadt laufen kann... in New York würde sich das wohl kaum jemand trauen).

Selbst den Superreichen sollte eigentlich klar sein, daß sie bei einer gleicheren Gesellschaft vielleicht finanziellen Reichtum einbüßen, aber dafür Dinge bekommen, die eigentlich unbezahlbar sind: Sicherheit und Frieden! Mal ehrlich, wer lebt schon gerne in Gated Communities, weil draußen der Terror tobt? Nur scheinen die wenigsten von ihnen diesen Zusammenhang zu begreifen... bzw. begreifen zu wollen. :-(

Keine Kommentare: