So... erster Tag in der Klinik. Den ganzen Tag Gelaber. Erst Gruppentherapie, dann Einzelgespräch und nach dem Mittag Kompetenztraining. War okay, aber ich fürchte, das wird mich auf Dauer nerven, dieses Problemdurchgekaue. Ich hab zwar überraschender Weise kein Problem damit, vor den Leuten zu labern, aber das hatte ich ja auch in letzter Zeit in den Seminaren nicht mehr. Die Panik kommt immer nur in Situationen, wo ich irgendwie bewertet werden soll und wo es um irgendwas geht... um gute Noten, den Studienabschluß, die Meinung von einem Prof, den man respektiert... sowas. Ich glaube, das ist mehr Zukunftsangst, als 'ne soziale Phobie. Insofern bringt mir das Kompetenztraining nicht viel. Und auch das ganze Problemanalysiere und nach Handlungsoptionen Gesuche brauch ich nicht... tu ich bereits allein zur Genüge. Und für manche Probleme gibt's auch einfach keine vernünftige Lösung. Habe darum heute in der Einzelsitzung erwähnt, daß mich Gartenarbeit mehr reizen würde als Kompetenztraining (Rollenspiele ziehen bei mir nicht, weil es um nix geht und das in der Psyche Rumgepule hat man bei den anderen Gesprächen schon zur Genüge).
Der Umgangston dort ist auch immer betont sachlich, höflich und verständnisvoll, was zwar sehr angenehm ist, aber mit der Realität nicht viel zu tun hat. Sogesehen kam ich mir heute fast schon vor wie die harte Sau in der Runde... :-/ Vielleicht bin ich auch wirklich mittlerweile etwas asozial. Was andere Leute von mir denken, ist mir im Grunde nämlich scheißegal, solange sie nicht über mein Schicksal entscheiden oder ich sie wirklich gern hab (letzteres trifft nur auf einen sehr sehr erlesenen Personenkreis zu... leider hat genau dieser Personenkreis immer was besseres zu tun, als sich mit mir abzugeben). Ich hab das Gefühl, letztenendes läuft alles auf Kommunikation und Verständnis heraus, das ist zwar schön und gut, aber nix neues. Und leider auch nicht immer erfolgreich... mit manchen Menschen kann man bekanntermaßen einfach nicht reden. Die haben halt ihre Meinung und sind davon auch mit noch so schlagkräftigen Argumenten nicht abzubringen. Was soll man da machen, außer 'nen großen Bogen um die? Geht aber leider nicht immer...
Ich fürchte, auf Dauer wird mich das immens langweilen... :-/ Das klingt jetzt fast ein bißchen fies, aber es ist so. Sitzen, rumdiskutieren und nachdenken tu ich bereits zur Genüge. Ich will das nicht mehr die ganze Zeit müssen. Ich will lieber endlich mal den Kopf frei haben... 1-2 mal die Woche reicht IMO völlig, um ein paar unverdaute Sachen aufzuarbeiten.
Sogesehen war das einzig positive heute, daß ich die Zeit totgeschlagen habe und mich nach den Erzählungen der anderen gar nicht mehr so hilfebedürftig fühle. Naja, aber im Grunde hab ich das ja auch geahnt. Eigentlich hab ich mich hauptsächlich wegen neuen Medis dazu breitschlagen lassen, das auszuprobieren... der Rest... weiß nicht. Ich hab mich jetzt mal für eher praktische Aktivitäten einteilen lassen: Yoga, Tontherapie und so Zeug. Sogar Nordic Walking... find ich zwar saumäßig affig, ist aber immer noch besser, als das Gelaber. Ich glaube einfach, sowas ist eher mein Ding. Zumindest isses 'ne nette Beschäftigung, während man auf seine Medis wartet... und gut für die Gesundheit. *seufz*
Naja, morgen Vormittag darf ich erstmal 'nen Tonklumpen durchkneten, das ist doch 'ne nette Beschäftigung...
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