Obwohl in dem Film grob fahrlässig die japanische Kultur mit der chinesischen verwurschtelt wird und die meisten weiblichen Darstellerinnen allesamt Chinesinnen sind (was für Ärger sowohl auf japanischer, als auch auf chinesischer Seite gesorgt hat... nicht nur wegen der alten Feindschaft, es ist auch irgendwie ziemlich ignorant, alle Asiaten so einfach in einen Topf zu werfen), mag ich den Film irgendwie doch ganz gern. Für die Story und zumindest den groben Ansatz "asiatischer" (ja, auch da haben sie gewurschtelt) Erzählweise mit stillen Momenten und einer schönen Bildersprache (mehr hätte das amerikanische Publikum vermutlich vollends überfordert).
Und ich mag Suzuka Ōgo (Japanerin, wie man am Namen sieht), die die kleine Chiyo spielt. Und Gong Li (die alte Flamme von Zhang Yimou, dessen Filme ich liebe) spielt die biestige Hatsumomo einfach hinreißend garstig... wirklich eine wahnsinnig talentierte Schauspielerin... muß man sagen... ^^
Allerdings muß man, wenn man sich ein bißchen mit der Materie beschäftigt hat, erkennen, daß sich japanische und chinesische Kultur deutlich voneinander unterscheiden. Sprache, Kunst, Musik, Filme... einfach alles ist so unterschiedlich. Das japanische hat in sich immer irgendwie diesen minimalistischen, sparsamen Ansatz. Der Grundsatz "Perfekt ist etwas nicht dann, wenn Du nichts mehr hinzufügen kannst, sondern dann, wenn Du nichts mehr wegnehmen kannst." trifft etwa den Kern der Sache. Das chinesische kommt hingegen oft viel prunkvoller, bunter und verspielter daher.
Beides hat durchaus seinen Reiz und ich mag auch beides sehr gern. Da ich von Natur aus aber ein sehr verwirrter Geist bin, der ständig am Überlaufen ist, fühl ich mich mehr zum geordneten, diszipliniert minimalistischen japanischen Ansatz hingezogen. Eine Kultur, die gelernt hat, mit wenig Platz auszukommen ohne dabei einander umzubringen. In gewisser Hinsicht ähneln die Grundsätze und Regeln ihrer Kultur der vulkanischen Logik. Es ist ein starres Korsett, aber solange man es trägt, ist man vollkommen sicher...
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