Freitag, 17. Oktober 2008

Heut roch es im Frühstücksraum verdächtig nach Zwiebeln... ¬__¬

Seine Eltern, die er im Laufe der zehn Jahre, seit sie sich hatten adaptieren lassen und der Milapa-Kelp-Schwimmkommune beigetreten waren, nicht mehr gesehen hatte, waren häretisch eingestellte Neue-Offenbarung-Buddhisten; Santiago selbst verspürte kein Interesse an orthodoxen Religionen, außer als glaubensbezogene Denkmodelle, die man in Vergleich zu ähnlichen Denksystemen setzen konnte, Physik, Mathematik oder Post-Mandelbrot-Ökonomie.
Santiagos Glaube galt der Junk-Ästhetik. Er bewertete Drogen als Alternativprogramme für den Fleischcomputer. Im Tandem mit virtueller Realität verwandelten sie sich in Instrumente zur Erforschung der Schranken des eigenen Ichs. In Forschungsgeräte, mikrobische Guillotinen, die den Geist vom Fleisch separierten und in die Finsternis schleuderten, in den Abgrund, und über die Leere hinaus ins Licht des Ursprungs.

Ian McDonald - "Necroville"

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