Montag, 16. November 2009

Wer krank ist, geht zum Arzt und wird wieder gesund. (Punkt!)

"DEPRESSIVER REALISMUS"

Einige Forscher glauben, dass Depressive in gewisser Weise und in bestimmten Situationen die Welt eigentlich sogar realistischer wahrnehmen als Nicht- Depressive. Diese Einschätzung basiert auf einem simplen Experiment: Versuchspersonen müssen hin- und wieder eine Taste drücken, ab und zu geht eine Glühbirne an. Die Versuchsleiter kontrollieren, ob das Drücken der Taste tatsächlich einen Einfluss auf das Leuchten des Lämpchens hat, und wenn ja, wie groß der Zusammenhang ist. Bei manchen Probanden geht die Lampe einfach in zufälligen Abständen an, der Tastendruck hat keinerlei Einfluss darauf.

Nicht- depressive Patienten schätzen nach einem solchen Experiment ihren eigenen Einfluss auf das Leuchten des Lämpchens regelmäßig zu hoch ein. Selbst wenn es gar keinen Zusammenhang geben sollte, glauben viele, ihr Tastendruck hätte zumindest gelegentlich zum Aufleuchten beigetragen. Sie erinnern sich gewissermaßen bevorzugt daran, wenn ihr Tastendruck mit dem Lichtschein zusammenfiel.

Depressive Probanden dagegen sind in ihren Einschätzungen über den Zusammenhang erstaunlich genau - sie bilden sich nicht ein, etwas zu beeinflussen, wenn sie das gar nicht tun. "Dieses offenkundige Händchen von Depressiven, sich (...) in ihren Einschätzungen nicht irreführen zu lassen, hat man 'Depressive Realism' genannt", schrieben Lorraine Allan von der McMaster University in Hamilton, Kanada, und ihre Kollegen im Jahr 2007 in einer Studie zum Thema. Dieses präzisere Urteil habe zu der Einschätzung geführt, Depressive seien "trauriger, aber weiser", so Allan und Kollegen (The Quarterly Journal of Experimental Psychology, März 2007).

Spiegel-Thema Depressionen

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