Da war so eine putzige kleine Bleßhuhnfamilie unten am "See" (naja, die nennen das hier so, für meine Begriffe ist das nicht viel mehr als 'n Schluck braunes Wasser, aber es gibt durch die vielen Bäume da wenigstens ein paar schattige Plätzchen, wo man sich zum lesen oder so niederlassen kann). War sehr süß, wie die Eltern die kleinen gefüttert haben. Bin dann von da heim gelaufen... einen ziemlichen Umweg, aber bei diesen ganzen Sackgassen und "Privatbesitz, Durchgang verboten!"-Schildern kommt man halt nirgends durch... Aber egal, ein bißchen Auslauf tut mir ja auch mal gut... wenn's nur nicht schon wieder so scheiße heiß wär. Ich weiß, die meisten Leute jammern noch über die "Schafskälte" wenn mir schon die Soße in Sturzbächen runterläuft, aber was soll ich machen, ich bin halt heißblütig... *lol*
Davon abgesehen war der Arztbesuch wenig produktiv. Die Frau sieht mich alle 3 Monate für 5 Minuten und hört mir dann nicht mal richtig zu. Dreht sich alles irgendwie so hin, wie sie's gern hätte und ich bin unfähig, sie von einer anderen Sichtweise zu überzeugen, auch wenn das noch so unlogisch ist, was sie sich da ausdenkt. Das frustriert mich. Alles, was nicht ins Schema paßt und nicht ihren 0815-Vorstellungen entspricht, ist bei ihr gleich ein Krankheitssymptom. Jetzt will die mich ernsthaft zu so 'ner Ringelpietz-mit-anfassen-Tanztherapie in so 'ner komischen Tagesklinik verdonnern. Dabei hasse ich tanzen. Und es ist ja auch nicht so, als ob ich zu wenig Beschäftigung hätte oder zu wenig Möglichkeiten, mich kreativ auszudrücken. Ich bin nur müde und das phasenweise und dann sehr extrem (dann brauch ich schon mal 18 Stunden Schlaf am Stück). Naja und etwas depressiv ab und zu, aber das macht mir momentan weniger Probleme und hat IMO auch ganz andere Ursachen... aber sie sieht wohl mein von Natur aus melancholisches Wesen schon als krankhaft an. Genauso wie die Tatsache, daß ich meistens eher die Einsamkeit bzw. die Gesellschaft von wenigen Auserwählten (selten gleichen Geschlechts, gleichen Alters oder gleichen Wohnortes... in der Beziehung kann ich nicht wählerisch sein) bevorzuge, was aber nur daran liegt, daß die meisten Menschen für mich schlicht uninteressant und inkompatibel sind und in der Masse zu anstrengend, was mich aber auch nicht weiter stört oder irgendwie belastet. Ich bin nicht einsam. Überhaupt nicht. Ich hätte nur manchmal gern 1-2 Leute mehr zu einer Art geistigem Austausch (ungünstiger Weise kommen leider die meisten dafür von vorn herein nicht in Frage, weil sie mir nicht folgen können oder wollen).
Ich hab zwar nicht Psychologie studiert, aber ich kenn mich schon wesentlich länger und bin durchaus zu kritischer Selbstreflexion in der Lage... und selbst meine Therapeutin (die sich ja wenigstens regelmäßig und das länger mit mir unterhält) stimmt mir da zu. Ich würde mich ja eigentlich lieber in ein Schlaflabor stecken um der Sache mal auf den Grund zu gehen, denn ich hab das Gefühl, daß diese Erschöpfung eher mit meiner Schlafqualität zusammenhängt... Aber gut, um meine Happy Pills zu kriegen, hab ich erstmal gesagt, ich werd drüber nachdenken. Aber ehrlich gesagt, glaub ich nicht, daß es mir was bringt, mit anderen Bekloppten Ausdruckstanz zu üben (wobei ich ja den sportlichen Aspekt durchaus anerkenne, aber da bevorzuge ich dann doch Radtouren, stramme Wanderungen oder ein paar Korbwürfe nebenan... und generell eher Männersportarten, als dieses alberne Rumgehüpfe). Und ich werd da auch keine lebenslangen engen Frauenfreundschaften schließen, wie sie vielleicht hofft. Ich bin halt jemand, dem seine Gedanken meist genug Gesellschaft sind und dem oberflächliche Beziehungen zu anderen Menschen meistens völlig ausreichen. Außer vielleicht in einem von 100.000 Fällen, wo doch mal ein komischer Kauz dabei ist, der mich mehr interessiert. Aber dann geh ich der Sache für gewöhnlich auch nach... ich bin in der Hinsicht auch sehr offen, aber ich merke eben auch schnell, ob's was ist oder nicht (was leider die positiven Kandidaten manchmal etwas überfordert).
Hm ja... aber das ist immer wieder das Problem, das ich mit Ärzten habe. Voran kommt man nur, wenn die sich wirklich Zeit nehmen und bereit sind, auch weniger wahrscheinlichen Diagnosen mal nachzugehen. So bleibt mir meistens nur übrig, mich selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen und mich mit meinen Zipperlein zu arrangieren...
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