Die Gruppentherapie war heute megascheiße... hab mich über was aufgeregt und mußte mich dann für meinen "pubertären" Idealismus rechtfertigen (was mich noch mehr in Fahrt gebracht hat). *grummel* Auf jeden Fall war ich am Ende der anderthalb Stunden auf 180 und dann hat die (dann etwas sprachlose) Therapeutin gemeint, die Zeit wäre jetzt um und wir sollen Mittag essen gehen. Argh! Ich hasse dieses Leben nach der Uhr... ständig muß man das unterbrechen, wo man gerade mitten drin steckt, nur weil irgendwer was anderes geplant hat. Und in der Therapie muß man immer warten, bis man dran ist, bevor man was sagen darf, auch wenn man's dann schon längst wieder vergessen hat oder das Thema in eine ganz andere Richtung gewandert ist (ich weiß ja, daß Ordnung sein muß, aber ich glaube, ein Gespräch mit so vielen Leuten ist einfach nichts für mich). P-kun hat recht. Alles Mist! Selbst Buddha hatte das kapiert. Wahrscheinlich fehlt mir auch ein elektrischer Mönch, damit ich an den faden, spießigen Selbstbetrug glauben kann, den die meisten anderen offenbar so wahnsinnig erwachsen und reif finden...
Mittag war auch nicht besonders (bis auf den Nachtisch konnte man so ziemlich alles in "Pampe" oder "ledriges Zeug" einteilen... der Nachtisch selbst fiel in die Kategorie "pappsüß und ungesund"), aber zum Glück hatte ich da eh schon keinen Hunger mehr.
Danach sind wir gleich ins Freibad gefahren, aber meine Laune war dahin. Blöderweise stand die Planung und man muß machen, was geplant ist... wieder das selbe Problem, weil ich normalerweise die Dinge dann tu, wenn ich Lust dazu hab und nicht gerade (sei es nun innerlich oder äußerlich) mit was völlig anderem beschäftigt bin. An der Uni hab ich diese "Diktatur der Zeit" nie so gespürt, aber in der Klinik ist das absolut nervig. Alles passiert genau nach der Uhr. Und die Zeitspannen sind auch exakt so bemessen, daß man nie was zuende machen kann. Gestern z.B. hätt ich auch noch gerne an dem Korb weitergemacht, aber die Zeit war schon wieder rum... oder jedes Mal, wenn ich mich in einen interessanten Geo-Artikel vertiefe, kann ich den nicht mehr zuende lesen, weil irgendwas anderes gemacht werden muß, und wenn ich gerade erst eingenickt bin, ist die Mittagspause schon wieder vorbei... Inzwischen fühl ich mich noch mehr beschnitten als ohnehin schon...
Zum Glück fragen die anderen meistens nicht nach dem Grund, wenn man sich zurückzieht, sondern lassen einen einfach in Ruhe. So hab ich dann die meiste Zeit etwas abseits auf meiner Decke Douglas Adams gelesen und zwischendurch größtenteils einsam meine Bahnen gezogen. Frustschwimmen. Nach Rutschen oder anderen Rumblödeleien war mir einfach überhaupt nicht. Beim Schwimmen kann ich mich irgendwie immer etwas abreagieren, ich sollte das wirklich öfter machen. Naja, einer von meinen Mitpatienten war dann auch noch so nett und hat mich auf dem Rückweg fast bis vor die Haustür gefahren (allerdings würde ich gerne mal mit dem in der Musiktherapie sitzen, um mir erklären zu lassen, warum er hört, was er hört... aber er ist leider in 'ner anderen Gruppe). :-) Es stimmt tatsächlich: sie therapieren größtenteils einfach die falschen... :-(((
Ach ja... und Gartentherapie hat sich erstmal erledigt. Sie haben heut Morgen nach neuen Freiwilligen für die Projektgruppe gesucht und irgendwie ging mein Arm hoch. O__o
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